Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

Zuletzt aktualisiert am 10/02/2024 von Sofia (Iss Happy) (51 Kommentare)

Wie du spätestens nach meinem Artikel über die Lebensmittelgruppe der Hülsenfrüchte weißt, sollten Bohnen, Linsen & Co. auf deinem gesunden Speiseplan nicht fehlen (sofern du keine Allergie oder Unverträglichkeit dagegen hast).

Am besten isst du 1 bis 3 Portionen täglich, um maximal von ihren zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.

Aber obwohl Hülsenfrüchte zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt zählen, meiden viele Menschen sie ganz bewusst, um Blähungen durch Bohnen & Co. zu vermeiden.

Gehörst du vielleicht auch dazu?

Durch die richtige Zubereitung kannst du die Bekömmlichkeit von Hülsenfrüchten enorm beeinflussen und Verdauungsbeschwerden wie einen Blähbauch, Bauchschmerzen, etc. weitestgehend vermeiden.

Und in diesem Beitrag erkläre ich dir, wie du das am besten machst. Los geht’s!

Warum verursachen Hülsenfrüchte Blähungen?

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

©elenaleonova via Canva.com

Ganz nach dem Motto „Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen“ sind Hülsenfrüchte bekannt dafür, Darmwinde zu verursachen. Und das ist zu einem gewissen Grad ganz normal, denn Hülsenfrüchte enthalten schwer sowie nicht verdauliche Bestandteile – sogenannte Ballaststoffe.

Diese unverdauten Stoffe gelangen über den Magen und Dünndarm schließlich in deinen Dickdarm, wo sie von den Darmbakterien zersetzt werden. Hierbei entstehen natürlicherweise Gase, die als harmlose Blähungen abgelassen werden.

Unangenehme Blähungen oder Bauchschmerzen durch Hülsenfrüchte müssen aber nicht sein und treten meistens bei den Menschen auf, die Bohnen & Co. nicht regelmäßig verzehren.

Isst du über eine längere Zeit hinweg regelmäßig Hülsenfrüchte, tritt eine Art Gewöhnungseffekt ein und die Blähungen werden weniger. [1]

Neben der richtigen Zubereitung hilft also auch, regelmäßig Hülsenfrüchte in deine Ernährung zu integrieren. Am besten startest du bei ca. 2- bis 3-mal pro Woche und erhöhst die Menge schrittweise, sodass deine Verdauung sich allmählich an die erhöhte Ballaststoffzufuhr gewöhnen kann.

Außerdem könntest du zu Beginn bevorzugt leicht verträgliche Sorten wählen, z.B. Augenbohnen, junge Erbsen, geschälte Linsen sowie Tofu und Tempeh.

Hülsenfrüchte richtig zubereiten = Blähungen vermeiden! 

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

©Elena Photo via Canva.com

Fehler bei der Zubereitung von Hülsenfrüchten führen oft dazu, dass Verdauungsbeschwerden nach dem Verzehr von Bohnen, Kichererbsen, Linsen, usw. auftreten.

Du kannst diese unnötigen Blähungen vermeiden, in dem du beim Kochen die folgenden Punkte beachtest:

1. Hülsenfrüchte selbst kochen und zubereiten!

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

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Es ist sinnvoll, Hülsenfrüchte selbst zuzubereiten, statt sie vorgekocht zu kaufen. Denn so hast du den gesamten Kochprozess unter Kontrolle und kannst genau nachvollziehen, wie die Hülsenfrüchte gewaschen, eingeweicht, gespült und gekocht werden. Und was mit dem Einweich-, Spül- und Kochwasser passiert!

Wenn du bestimmte Sorten auch aus der Dose oder dem Glas gut verträgst, kannst du gerne hierauf zurückgreifen. Insbesondere dann, wenn du dadurch im Alltag mehr Hülsenfrüchte verzehrst, sind vorgekochte Hülsenfrüchte eine gute Alternative.

Das ist zwar i.d.R. teurer als Selbstkochen und verursacht mehr Verpackungsmüll, nährwerttechnisch besteht jedoch kein großer Unterschied! [2]

2. Hülsenfrüchte gründlich waschen und lang genug einweichen!

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

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Wenn du Hülsenfrüchte selbst zubereitest, solltest du sie zuerst gründlich waschen und ausreichend lang einweichen lassen - große Hülsenfrüchte wie Kichererbsen oder Kidneybohnen am besten 24 Stunden lang (mindestens über Nacht). [3]

Da Bohnen & Co. eine Menge Wasser aufnehmen, solltest du am besten die dreifache Menge Wasser zum Einweichen verwenden.

3. Natron ins Einweichwasser geben!

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

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Es ist kein Muss, aber es kann sinnvoll sein, etwas Natron ins Einweichwasser zu geben. Denn dadurch wird der Gehalt der blähenden Stoffe (Oligosaccharide) in den Hülsenfrüchten nochmals verringert. [4]

4. Hülsenfrüchte vor dem Kochen gut abspülen und Einweichwasser nicht weiterverwenden!

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

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Während des Einweichens gehen die unverdaulichen Bestandteile der Hülsenfrüchte teilweise in das Wasser über, daher solltest du das Einweichwasser nicht weiterverwenden.

Außerdem werden beim Einweichprozess die in Hülsenfrüchten natürlicherweise enthaltenen Phytate zum Teil gelöst. Diese sogenannten antinutritiven Substanzen sind zwar nicht ungesund, hemmen jedoch die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe wie Eisen, Calcium und Zink und sollten daher möglichst abgebaut werden. [5]

Auch das Wasser aus Konserven sollte möglichst nicht weiterverwendet werden, um Blähungen zu vermeiden. 

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5. Hülsenfrüchte ausreichend lang kochen!

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

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Koche Bohnen, Kichererbsen & Co. in reichlich Wasser mindestens entsprechend der angegebenen Kochzeit (steht oftmals auf der Packung) – aber lieber etwas länger als zu kurz. Die Hülsenfrüchte sollten schön weich und keinesfalls mehr körnig sein.

Beim Kochvorgang werden die blähenden und antinutritiven Stoffe gelöst sowie schädliche Lektine inaktiviert, die sich in rohen Hülsenfrüchten befinden.

Wenn du möglichst viele blähende Stoffe loswerden willst, kannst du ggf. auch nach der Hälfte der Kochzeit das Wasser austauschen.

6. Alternativ Hülsenfrüchte keimen lassen!

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

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Gerne kannst du Hülsenfrüchte auch keimen lassen, um ihre Bekömmlichkeit zu erhöhen und Verdauungsbeschwerden zu vermeiden. Denn auch beim Keimen werden blähende Stoffe (sowie antinutritive Substanzen wie Phytinsäure) in Linsen & Co. abgebaut und somit ihre Verdaulichkeit verbessert. [6]

Auch ein Teil der gesundheitsschädlichen Lektine in Hülsenfrüchten wird beim Keimprozess abgebaut, jedoch nicht alles. Daher empfiehlt das Bundeszentrum für Ernährung, Keimlinge von Hülsenfrüchten vor dem Verzehr zumindest kurz zu erhitzen, um die verbliebenen Lektine zu inaktivieren. [7]

7. Anti-blähende Gewürze verwenden!

Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

©bdspnimage via Canva.com

Darüber hinaus kannst du durch den Einsatz bestimmter Gewürze Blähungen durch Hülsenfrüchte vorbeugen. Ein Klassiker, der in deiner Küche nicht fehlen sollte, ist Kreuzkümmel* (oder Cumin). Dieses Gewürz kommt in vielen Landesküchen zum Einsatz, insbesondere in denen, die reichlich Hülsenfrüchte verarbeiten wie z.B. Brasilien (Feijoada), Indien (Dal) oder auch Libanon (Falafel).

Weitere Gewürze, denen anti-blähende Eigenschaften zugesprochen werden sind Minze, Ingwer, Fenchelsamen, Kamille und Zimt.

Hülsenfrüchte sind zu gesund, als sie einfach aus deiner Ernährung zu verbannen, weil du Blähungen dadurch fürchtest. Wie erklärt tritt i.d.R. nach einigen Wochen ein Gewöhnungseffekt ein und die Beschwerden minimieren, wenn sich deine Darmflora aufgebaut hat. Bis dahin (und natürlich auch darüber hinaus) helfen dir hoffentlich meine Tipps weiter!

Weitere Strategien, wie du Blähungen vermeiden kannst, findest du hier:

Wie hat dir dieser Beitrag gefallen? 

Hast du bereits einen oder mehrere Tipps erfolgreich angewendet? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen und freue mich wie immer auf deine Erfahrungen unten in den Kommentaren!

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Hülsenfrüchte richtig kochen und Blähungen vermeiden (7 Tipps)

Quellen

  • [1] Winham, D. M. et al. (2011): Perceptions of flatulence from bean consumption among adults in 3 feeding studies. [Link]
  • [2] Zanovec, M. et al. (2011): Comparison of Nutrient Density and Nutrient-to-Cost Between Cooked and Canned Beans. [Link]
  • [3] Han, H.I. und Baik, B.-K. (2006): Oligosaccharide Content and Composition of Legumes and Their Reduction by Soaking, Cooking, Ultrasound, and High Hydrostatic Pressure. [Link]
  • [4] Greger, M. (2012): Does adding baking soda to soaking beans reduce gas? [Link]
  • [5] Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (2019): Ausgewählte Fragen und Antworten zu Zink. [Link]
  • [6] Fromme S. (2004): Man nehme ... Weizen, Dinkel, Roggen & Co. UGB-Forum. [Link]
  • [7] Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Hülsenfrüchte: Zubereitung und Lagerung. [Link]

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  • lasst bei den Hülsenfrüchten einfach die Kartoffelstückchen im Eintopf weg, weil die Kohlehydrate sich mit dem Eiweiß aus den Hülsenfrüchten nicht vertragen, kommt es zu Blähungen. Seitdem ich das weiß, kann ich 3 Teller Linsen-Eintopf essen und alles ist gut. Viel Spaß beim Kochen, Ela 🙂

  • Ich mag diesen Beitrag gerade sehr und werde mir in Zukunft mehr Zeit nehmen um mehr deiner Beiträge um „gesunde Ernährung“ in Ruhe zu lesen und anzuwenden. Darmwinde:-) lustig…

  • Sehr interessante Infos, ich esse Hülsenfrüchte sehr gerne, aber dann treten die Probleme auf. Ich werde dieses Tipps jedenfalls ausprobieren.
    Danke

    • Hallo Richard,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Das freut uns, dass dir der Artikel weitergeholfen hat.
      Für Rezept Inspirationen rund um Hülsenfrüchte, schau doch gerne auch bei unseren Rezepten vorbei.

      Viele Grüße

  • Sehr schön beschrieben, wir hatten gestern Abend Linsen gegessen und im Rausche des sich nachfolgenden Glücksgefühles gab es diesen Artikel heute als Frühstückslektüre obendrauf. Lecker. ???️
    Gruß Maik und Tatjana

    • Hallo ihr beiden,
      danke für euren Kommentar!

      Freut uns, dass euch der Beitrag so gut gefallen hat 🙂

      Vielen Dank für das tolle Feedback und weiterhin viel Freude beim Stöbern auf dem Iss Happy Blog.

      Liebe Grüße.

  • Hallo liebe Sofia,
    danke für die Informationen zu Hülsenfrüchten. Sie haben mich inspiriert. Mir ist bewusst geworden ist. dass ich Hülsenfrüchte eigentlich nicht so gerne gekocht habe weil ich irgendwie immer unsicher war wie es am besten gelingt. Mit der Vielzahl von Tipps hast Du mich motiviert neben Kichererbsen doch auch noch weitere Hülsenfrüchte in meinen Speiseplan aufzunehmen.
    Danke für Deinen Impuls ? und Deine Arbeit.
    Viel Freude und Erfolg weiterhin.
    Liebe Grüße, Gerti

    • Hallo Gertraud,
      lieben Dank für deinen netten Kommentar!
      Freut uns sehr, dass wir dich inspirieren durften und du deinen Ernährungsalltag nun noch mehr variieren kannst ?
      Ganz viel Vergnügen beim Kochen allerlei veganer Leckereien ??

  • Hallo liebe Sophia, herzlichen Dank für deine wundervollen Tipps und Rezeptideen☺️. Ich habe eine Frage zu diesem Artikel. Ich liebe Bohnen über alles, von Linsen bekomme ich merkwürdigerweise Kopfschmerzen und schlechte Laune? ABER ich gabe gelesen, das man Azukibohnen gekeimt essen kann ohne sie anschließend kochen zu müssen, ist das so korrekt? Also vergiften möchte ich mich ja nicht ;). Falls die aber zusätzlich gekocht werden müssen, welche Garzeit empfiehlst du dann? Ganz liebe Grüße Jen

    • Liebe Jen,
      danke für deinen Kommentar.
      Da die gesundheitsschädlichen Lektine beim Keimen nur teilweise abgebaut werden, empfiehlt das Bundeszentrum für Ernährung, Keimlinge von Hülsenfrüchten vor dem Verzehr kurz zu erhitzen, z.B. durch Blanchieren bzw. kurzes Kochen, selbst wenn dadurch hitzeempfindliche Vitamine verloren gehen. Denn beim Kochen werden die Lektine inaktiviert, wobei sie nicht lange gegart werden müssen. Das Blanchieren als kurzzeitige thermische Behandlung
      reicht bereits aus.
      Eine Ausnahme stellen die Keimlinge von Mungbohnen, Alfalfa und Linsen dar. Sie müssen laut Bundeszentrum für Ernährung nicht blanchiert werden. Zum Schutz vor Bakterien oder Schimmelpilzen empfiehlt es sich aber dennoch, sie mit heißem Wasser zu übergießen. Vom Verzehr von Gartenbohnenkeimlingen wird dagegen ganz abgeraten.
      Informationsquelle: https://www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/huelsenfruechte/huelsenfruechte-zubereitung-und-lagerung/

  • Hallo! Nicht durch Ernährungsfehler, sondern aufgrund eines schweren Krebsmedikamentes leide ich unter sehr hohen Harnsäurewerten, ein Symptom von vermehrtem Zellzerfall. Da ich ohnehin Veganerin bin, kann ich anscheinend kaum mit Ernährung gegensteuern. Mit Hülsenfrüchten wird angeblich der Harnsäurewert in die Höhe getrieben. Stimmt das?

    • Liebe Gerda,
      ich kann an dieser Stelle (aus rechtlichen Gründen) lediglich allgemeine Informationen mit dir teilen. Diese sind also nicht(!) als Empfehlung zu verstehen:
      Hülsenfrüchte haben zwar einen recht hohen Puringehalt, Untersuchungen zeigen jedoch keinen vergleichbaren Effekt bezüglich eines Harnsäureanstiegs bei purinreichen, pflanzlichen Lebensmitteln (wie Bohnen, Linsen & Co.).
      Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft haben eher einen positiven Effekt auf den Harnsäurespiegel, da z.B. die darin enthaltenen Ballaststoffe die Säure im Darm binden und eliminieren können.
      Jedoch beziehen sich diese Informationen auf gesunde Personen und ich kann leider keine Auskunft darüber geben, wie es sich bei Menschen mit Erkrankung oder bei Einnahme bestimmter Medikamente verhält.
      Wenn dir dein Arzt oder Ernährungsberater empfohlen hat, auf Hülsenfrüchte zu verzichten, hat dies sicherlich gute Gründe – da möchte ich mit dieser Information keinesfalls „reinreden“. Aber vielleicht könntest du dich an deinen Arzt bzw. Ernährungsberater des Vertrauens wenden und das Thema noch einmal genauer besprechen.
      Dir alles Gute und beste Grüße,
      Sofia
      Quellen:
      https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0038123
      https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa035700

  • Hallo Sofia, danke für diesen hilfreichen Beitrag. Was ich schon länger mal wissen wollte, ich esse gern Hülsenfrüchte, kann aber nicht zu viel davon essen, weil mein Puringehalt hoch ist. D.h. Veganer beziehen ja ihren Eiweißgehalt überwiegend aus Hülsenfrüchten, und ich hab gemerkt, dass mir wegen dem Purin nicht allzuviele Alternativen bleiben. Hast du vlt. noch einen Tipp für mich? Vielen Dank.
    Gruß Ela

    • Hallo Ela,
      meinst du mit „weil mein Puringehalt hoch ist“, dass du erhöhte Harnwerte durch eine hohe Purinaufnahme hast?
      Zu den purinreichen Lebensmitteln gehören vorrangig tierische Produkte wie Fleisch, Wurst, Fisch, usw. Der Konsum dieser Produkte führt nämlich durch den hohen Puringehalt zu einem Anstieg der Harnsäurewerte. Aus diesem Grund macht es Sinn, solche Produkte zu meiden oder zu streichen.
      Hülsenfrüchte haben zwar ebenfalls einen beachtlichen Puringehalt, Untersuchungen zeigen jedoch keinen vergleichbaren Effekt bezüglich eines Harnsäureanstiegs bei purinreichen, pflanzlichen Lebensmitteln (wie Bohnen, Linsen & Co.).
      Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft haben tatsächlich einen positiven Effekt auf den Harnsäurespiegel, da z.B. die darin enthaltenen Ballaststoffe die Säure im Darm binden und eliminieren können.
      Jedoch beziehen sich diese Informationen auf gesunde Personen und ich kann leider keine Auskunft darüber geben, wie es sich bei Menschen mit Erkrankung oder bei Einnahme bestimmter Medikamente verhält.
      Bitte beachte, dass es sich hierbei lediglich um allgemeine Informationen und nicht um eine Empfehlung handelt.
      Dir alles Gute und beste Grüße,
      Sofia
      Quellen:
      https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0038123
      https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa035700
      https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6722549/

  • Super Beitrag! Werde dir auf alle Fälle weiter folgen!
    Danke dafür!
    Ich probiere die Tips gleich mal aus 🙂
    Liebe Grüsse Suz

  • danke, lieber Jan, sehr ermutigend dein Artikel und voller guter Tipps. Ich wollte nämlich Hülsenfrüchte schon aufgeben, nachdem ich heute den ganzen Tag nach einer selbst zubereitenden Linsensuppe voller Winde war, die sich über viele Stunden (bis jetzt noch) hielten. Aber Hülsenfrüchte sind schließlich lecker und auch gesund. Ich werde also deine wertvollen Tipps ausprobieren und Erbsen, Bohnen, Linsen noch einmal eine Chance in meiner Küche geben. Danke dafür! Lieben Gruß

    • Hallo Marion,
      von Herzen danke für deine Worte und dein liebes Lob zum Beitrag.
      Es freut uns sehr, dass du so viele wertvolle Informationen und Tipps für dich daraus ziehen konntest. Großartig.
      Super, dass du Hülsenfrüchte nochmal eine Chance gibst. Denn wie du ganz richtig schreibst sind sie nicht nur super lecker, sondern auch sehr gesund.
      Wir hoffen, dass du mit den Tipps Hülsenfrüchte besser verträgst und wünschen dir ganz viel Freude beim Kochen leckerer Gerichte!
      Lass es dir schmecken!

  • Hallo allerseits,
    sehr interessanter Bericht.
    Da meine Partnerin aufgrund einer lange zurückliegenden OP keine Hülsenfrüchte mehr verträgt, wollen wir nun u.a. die Variante mit dem Kaliumcarbonat ausproberen (zusätzlich zu den anderen Tipps).
    Bei Kohlgerichten greifen wir auf Kümmel zrück, und es macht die Mahlzeiten gut verträglich.
    Leider bin ich nirgendwo fündig geworden, in welcher Dosierung Kaliumcarbonat beigemischt wird in z.B Chilli con Carne oder Linseneintopf.
    Gibt es da evtl. eine „Faustformel“ in der Art von 1 TL/Liter Eintopf oder 1g/L ???
    Für Tipps wäre ich sehr dankbar
    Gruß
    Fried

    • Hallo Fried,
      vielen Dank für deine Worte und dein Lob zum Beitrag. Es freut uns sehr, dass du ihn als interessant befunden hast.
      Es tut uns sehr leid zu lesen, dass deine Partnerin aufgrund einer lange zurückliegenden OP keine Hülsenfrüchte mehr verträgt.
      Toll, dass ihr die Variante mit dem Kaliumcarbonat ausprobieren möchtet.
      Es reicht, wenn du ca. 1/2 TL Kaliumcarbonat zum Kochwasser oder in das Gericht gibst.
      Wir hoffen, dass dir der Tipp hilft und deine Partnerin dadurch Gerichte mit Hülsenfrüchten besser verträgt.
      Gutes Gelingen und lasst es euch schmecken!
      Viele Grüße

  • Ein sehr schöner Beitrag vielen Dank.
    ich liebe hülsenfrüchte insbesondere Kichererbsen und da ich sie wirklich regelmäßig esse, geht es mit den Winden… Außer wenn ich sie mit Joghurt angemacht esse.. das lasse ich mittlerweile lieber..
    Weil ich vegetarisch esse liebe ich meine Kichererbsen z.b. einfach mit Olivenöl, etwas Knoblauch, Curcuma Kreuzkümmel und etwas Majoran zuzubereiten.. das ist für mich eine vollwertige Mahlzeit…
    Mit was noch empfiehlst Du Hülsenfrüchte zu kombinieren?

  • Lieber Jan, vielen Dank für diesen Artikel. Seit vielen Jahren leide ich an Reizdarmsydrom. Ich habe gelernt damit zu leben aber seit letzen Februar es ist richtig schlimm geworden. Ich habe auch eine schwere Gastritis, die derzeit durch Enzymen behandelt wird. Seit 2 Wochen fühle ich mich viel besser aber gestern habe ich junge Bohnen (nur gedünstet und leicht gewürzt) gegessen, und vielleicht deswegen sind die Beschwerden (Blähungen, aufgeblähte Bauch und Völlegefühl) leider wieder da. Eigentlich kann ich nur Kartoffeln, Karotten und Brot essen. Alles andere ist immer „gefährlich“. Ich werde Deine Tipps probieren weil sogar meine Hausärztin weiß nicht mehr was sie mit mir machen soll. Viele Grüße Patricia

    • Liebe Patricia,
      es tut uns leid zu hören, dass du so viele Beschwerden hast und hoffen sehr, dass dir die Tipps aus dem Beitrag weiterhelfen können!
      Nachdem deine Hausärztin nicht mehr weiterweiß, würden wir dir empfehlen, einen Heilpraktiker /eine Heilpraktikerin aufzusuchen. Vielleicht bekommst du dort Hilfe um dich bald wieder besser fühlen zu können.
      Wir wünschen dir von Herzen eine gute Besserung!
      Ganz liebe Grüße!

  • Kurze Anmerkung am Rande. Von 1000 Internetnutzern gibt es sicherlich 3 ganz helle Köpfe die dann bei Amazon tatsächlich nach Kalilauge suchen und sich das dann auch noch ins Essen machen. Kalilauge ist in Wasser gelöstes
    Kaliumhydroxid, eine STARK ÄTZENDE Substanz die beim Verschlucken den Körper von innen zerfrisst. Das ist ein sehr garstiges Zeug!
    Der Trivialname von Kaliumcarbonat den Sie meinen ist „Pottasche“.

    • Lieber Paul,
      hab vielen Dank für den wichtigen Hinweis. Ich habe den Begriff Lauge in diesem Gastartikel nun entfernt. Ich kann mir vorstellen, dass das Wort „Lösung“ gemeint war.
      Beste Grüße
      Sofia

  • Hallo, danke für den Artikel. Ich habe nur das Gefühl, die Gewöhnungsphase dauert bei mir ewig. Ich bin seit fast einem Jahr vegan und habe seitdem regelmäßig Hülsenfrüchte im Speiseplan dabei. Wenn ich aus dem Glas verwende, spüle ich sie ab, bei den selbstgemachten schütte ich das Einweichwasser weg, trotzdem wird es nicht besser. Nun schreibst du hier was vom Einweichen bei 80°. Wie kann ich das verwirklichen? Muss ich die ganze Zeit über (also über Nacht) diese 80° beibehalten? Oder betrifft das nur die Temperatur zu Beginn? Zusätzlich werde ich wohl mal versuchen, mit mehr Kümmel zu arbeiten, obwohl ich ihn eigentlich nicht mag. Geht auch gemahlener? Oder ist der Ganze besser?
    Vielen lieben Dank
    VG, Kerstin

    • Hallo liebe Kerstin,
      danke fürs Nachfragen! Da der Tipp mit den 80 Grad von Jan (der diesen Gastbeitrag verfasst hat) stammt, kann ich nur vermuten:
      Aus meiner Sicht ist es nicht praktikabel, die Temperatur des Einweichwassers über Nacht auf der gleichen Temperatur zu halten. Daher gehe ich davon aus, dass es reicht, etwa 80 Grad heißes Wasser zu verwenden – welches dann mit der Zeit abkühlt.
      Wenn du regelmäßig alle möglichen Tipps und Tricks umsetzt und immer noch Verdauungsbeschwerden hast, kann das unterschiedliche Gründe haben, z.B. eine individuelle Unverträglichkeit. Das kann aber nur ein Arzt bzw. Heilpraktiker ermitteln.
      Ich drücke dir die Daumen und hoffe, dass sich die Beschwerden bald legen ♥
      Liebe Grüße

    • Hallo Tim,
      vielen Dank fürs Reinschauen und deine Frage.
      Ich würde schätzen, dass ca. 1/2 TL Kaliumcarbonat genügt 🙂
      Viel Erfolg und lass mich gerne mal wissen, ob der Trick bei dir funktioniert hat.
      Beste Grüße!

  • Sehr interessanter Artikel, vor allem das man sich meist dran gewöhnen kann und die Blähungen nachlassen. Das macht mir Hoffnung da ich auf Vollkorn und Hülsenfrüchte nicht wieder verzichten möchte und es für Vegane Ernährung wichtig ist

  • Toller toller Beitrag, danke!! Das mit 80 Grad warmen Wasser und der Kalilauge werde ich gleich bei der nächsten Ladung ausprobieren! Danke für die Tipps!! Lieber Gruß Verena

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