Vielleicht kennst du das: Du bist mit Kollegen beim Mittagessen, auf der Geburtstagsfeier eines Bekannten oder zu Besuch bei Verwandten. Irgendwann kommt dieser Moment, in dem dir etwas zum Essen oder Trinken angeboten wird, das du nicht annehmen möchtest.
Weil du dich vegan ernährst.
Du bist vielleicht niemand, der seine Ernährungsweise jedem auf die Nase bindet. Aber es gibt Anlässe, da kommt es der Situation geschuldet doch irgendwie zur Sprache, dass du keine Tierprodukte isst.
"Vegan? Dann fehlt dir doch was!?"
Und aus solchen Situationen entwickelt sich dann oftmals ein Gespräch zum Thema. Nicht selten wird man mit Vorurteilen à la „Aber da kann man doch gar nichts mehr essen!“ oder „Wo bekommst du denn dann dein Protein her?“ konfrontiert.
Du hast bestimmt auch schon einige vegane Ernährungsmythen aufgeschnappt und entweder den Kopf darüber geschüttelt oder innerlich sogar ein Bisschen darüber gegrübelt…
Je nachdem, wie offen und aufrichtig interessiert dein Gegenüber ist, sind solche Situationen eine schöne Gelegenheit, andere zu informieren, zu mehr Aufklärung beizutragen und typische Vorurteile aus der Welt zu schaffen, wie z.B. dass Veganer wegen ihrer angeblichen Mangelernährung schwache, kraftlose Gespenster seien.
Lass uns mit diesen Vorurteilen aufräumen!
In diesem Beitrag räume ich mit 5 häufigen Ernährungsmythen über die vegane Ernährung auf, die ich immer wieder zu hören bekomme.
Einerseits, damit du dich von solchen weit verbreiteten Irrtümern nicht verunsichern lässt. Und andererseits, um dir passende Antworten zu liefern, die du in Gesprächen weitergeben kannst, um ebenfalls zu mehr Aufklärung beizutragen und um daran mitzuwirken, diese hartnäckigen Ernährungsmythen ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen.
Voruteil 1: Eine vegane Ernährung ist ungesund!?
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Dass eine pflanzenbasierte Ernährung ungesund bzw. gesundheitsschädlich ist, hast du garantiert auch schon von anderen zu hören bekommen.
„Vegan ist ungesund“ ist tatsächlich der gefühlt meist verbreitete Irrtum über die vegane Ernährung überhaupt, den ich immer und immer wieder auf Social Media und in den Medien lese oder auch von Menschen höre, die sich noch nicht wirklich mit dem Thema befasst haben.
Solltest du also wieder Tierprodukte essen, um gesund zu bleiben?
Zu den häufigsten Todesursachen hierzulande gehören Krankheiten wie Herzkreislauf Krankheiten, Diabetes, Krebs, und weitere degenerative Erkrankungen. Diese Leiden zählen zu den sogenannten ernährungsbedingten Erkrankungen. [1]
D.h. sie werden durch eine schlechte Ernährung gefördert - und andersherum kann man ihnen durch die richtige Ernährungsweise entgegenwirken.
Faktoren, welche die Entstehung dieser so häufigen Krankheiten begünstigen, sind u.a. der Konsum von zu vielen tierischen Produkten bzw. gesättigten Fettsäuren, Nahrungscholesterin und Transfettsäuren. In pflanzlichen Lebensmitteln sind diese problematischen Inhaltsstoffe nur in sehr geringen Mengen bis gar nicht vorhanden. [2]
Zahlreiche Studien belegen, dass eine vollwertige Pflanzenkost einen großen Einfluss auf die Vorbeugung dieser sogenannten Zivilisationskrankheiten nehmen kann.
Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren, sind deutlich seltener von Herz-Kreislauf-Erkrankungen [3], Diabetes [4] und einigen Krebsarten [5] betroffen. Außerdem haben sie eine höhere Lebenserwartung und noch wichtiger, eine höhere Lebensqualität (darunter sind beschwerdefreie Lebensjahre nach 50 zu verstehen).
Lieber Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte statt Fleisch, Milch und Eier!
Eine vegane Ernährung aus vollwertigen Lebensmitteln ist reich an Ballaststoffen, die essenziell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sind. Diese kommen in der westlichen Standardernährung viel zu wenig vor, da sie nicht in Tierprodukten enthalten sind. Fleisch, Milch & Co. enthalten aber Cholesterin und gesättigte Fettsäuren, hinzu kommen weitere unerwünschte Stoffe, wie z.B. Antibiotika und Hormone.
Nicht Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte sind ungesund, sondern eher Fleisch, Milch und Eier bzw. ein zu hoher Konsum tierischer Produkte!
Natürlich bedeutet vegan essen nicht automatisch gesund essen. Jede Ernährungsweise kann einseitig und nicht gesundheitsförderlich gestaltet werden.
Es kommt bei jeder Ernährungsform auf die richtige Umsetzung an, genauso auch bei der Pflanzenkost. Und wenn die Umsetzung stimmt, dann ist vegan alles andere als ungesund – sondern genau das Gegenteil!
Vorurteil 2: Veganer leiden an Mangelerscheinungen!?
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Das Vorurteil, dass Veganer an Mangelerscheinungen leiden, ist mit dem ersten veganen Ernährungsmythos stark verknüpft. Vielleicht wurdest du auch schon mal von jemandem gefragt, woher du dein Vitamin B12 bekommst oder wie du ohne Proteine überleben kannst.
Wie bei allen anderen Ernährungsformen gibt es auch in der veganen Ernährungs eine Handvoll sogenannter „potenziell kritischer Nährstoffe“, auf die man besonders achtgeben sollte, um seinen Körper ausreichend zu versorgen. Hierzu gehören u.a. Vitamin B12, Vitamin D3 oder Eisen.
Wenn du informiert bist, kannst du deinen Bedarf an diesen Nährstoff problemlos innerhalb der veganen Ernährung decken und musst keine Angst vor Mangelerscheinungen haben.
Und wo bekommst du deine Ballaststoffe und Vitamine her?
Interessant an diesem Vorurteil ist, dass diese "Nährstoff Problematik" oftmals sehr einseitig betrachtet wird. Ständig geht es darum, mit welchen Nährstoffen Veganer laut Studien schlechter versorgt sind als Mischköstler.
Selten kommt zur Sprache, dass viele der potenziell kritischen Nährstoffe wie Vitamin D oder Eisen unabhängig von der Ernährungsform kritisch sind und JEDER -ob Mischköstler, Vegetarier oder Veganer- ein besonderes Augenmerk darauf haben sollte. Ein Großteil der Gesamtbevölkerung ist nicht ausreichend mit Eisen, Vitamin D oder Kalzium versorgt – obwohl tierische Produkte konsumiert werden!
Und noch seltener bzw. so gut wie nie wird in Berichten erwähnt, womit Veganer im Vergleich zu Mischköstlern BESSER versorgt sind. Hierzu zählen z.B. Ballaststoffe, Vitamin C und Folsäure!
Auf die richtige Umsetzung kommt es an!
Wie oben schon geschrieben, kommt es bei jeder Ernährungsform auf die richtige Umsetzung an.
Wenn sich jemand mischköstlich ernährt und Tierprodukte konsumiert, ist er nicht automatisch gut mit allen essenziellen Nährstoffen versorgt. Und nur, weil du dich vegan ernährst, bist du nicht automatisch schlecht versorgt!
Vorurteil 3: Eine vegane Ernährung ist gefährlich für Schwangere und Kinder!?
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Es ist immer tragisch, wenn Kinder an Mangelernährung oder sonstigem fahrlässigen Verhalten der Eltern völlig unterentwickelt sind oder im schlimmsten Fall deshalb sterben.
Fakt ist: Zu viele Kinder leiden an Mangelernährung. Zu viele, um jeden Fall in den Medien aufzugreifen.
Fälle, bei denen mangelernährte Kinder außerdem vegan ernährt wurden, sind für Zeitungen & Co. natürlich ein gefundenes Fressen. Denn hieraus lassen sich gut geklickte Schlagzeilen wie „Baby stirbt an veganer Ernährung“ machen. Und wie du sicherlich weißt: Je mehr Klicks bzw. Verkäufe eine Zeitung, Webseite o.Ä. generiert, desto mehr Einnahmen macht sie.
Was sagen die Ernährungsgesellschaften?
Die größte Ernährungsgesellschaft der Welt, die US-amerikanische Academy of Nutrition and Dietetics bestätigt, dass eine gut geplante pflanzliche Ernährung für alle Lebensphasen (einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglinsalter, Kindheit und Jugend) angemessen, bedarfsdeckend und gesund sein kann. Zudem betont sie das gesundheitliche Potenzial einer gut umgsetzten Pflanzenkost, vor allem im Hinblick auf die Vorbeugung bestimmter Erkrankungen. [6]
Auch die britische BNF [7], kanadische Dietitians of Canada [8], australische NHMRC [9] und portugiesische DGS [10] empfehlen eine vegane Ernährung (bei richtiger Planung und Umsetzung) für jede Lebensphase!
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine vegane Ernährung für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche nicht, da aus ihr er Sicht bei einer rein pflanzlichen Ernährung eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nur schwer möglich sei.
„Wer sich dennoch vegan ernähren möchte, sollte dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, auf eine ausreichende Zufuhr vor allem der kritischen Nährstoffe achten und gegebenenfalls angereicherte Lebensmittel und Nährstoffpräparate verwenden. Dazu sollte eine Beratung von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft erfolgen und die Versorgung mit kritischen Nährstoffen regelmäßig ärztlich überprüft werden.“ [11]
Nicht die vegane Ernährung ist das Problem!
Die Kinder aus den bekannten Medienberichten sind nicht an einer pflanzlichen Ernährung gestorben, sondern wegen der Überforderung, Planlosigkeit und Fahrlässigkeit der Eltern. Zum Beispiel verweigerten in einem Fall die Eltern die medizinische Versorgung ihres Kindes komplett, in einem anderen Fall wurde das Kind viel zu spät ins Krankenhaus eingeliefert.
Der Grund für mangelernährte und unterentwickelte Kinder ist nicht die vegane Kost, sondern die Uninformiertheit und das fahrlässige Verhalten der Eltern!
Andersrum gibt es sehr viele verantwortungsbewusste, informierte Eltern, die den besonderen Bedarf ihrer Kinder kennen und ihre Kleinen dementsprechend bedarfsdeckend ernähren. Berichte hierüber sorgen nicht für Schlagzeilen und so liest man eher selten von den Positivbeispielen.
Alle Eltern -unabhängig von ihrer Ernährungsform- sollten sich mit dem Thema Kinderernährung auseinandersetzen, um ihr Kind bestmöglich mit allem Wichtigen zu versorgen und somit die Basis für eine gesunde Entwicklung zu schaffen!
Vorurteil 4: Eine vegane Ernährung ist langweilig!?
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"Vegan? Was kannst du denn dann noch essen?!"
Viele Menschen denken an trockene Salatblätter und langweiliges Gemüse, wenn sie sich eine pflanzenbasierte Ernährung vorstellen.
Aber keine Sorge! Ich kann dir versichern, als Veganer musst du dich nicht von Eiswürfeln und Gras ernähren 🙂
Ganz im Gegenteil – der Vegan-Umstieg ist wie eine kulinarische Entdeckungsreise, auf der du ständig neue Lebensmittel kennen lernst, ungewöhnliche Kombinationen ausprobierst und völlig neue Geschmackserlebnisse haben kannst. Vorausgesetzt du bist offen für Neues, neugierig und experimentierfreudig.
Für ein altes Lebensmittel kommen fünf neue dazu!
Die meisten Menschen essen aus Gewohnheit immer die gleichen Lebensmittel und kochen ständig die selben Mahlzeiten aus einem Repertoire von ca. 5 bis 10 Rezepten.
Durch die Ernährungsumstellung fallen zwar einige ungewollte Dinge weg, wie Tierprodukte oder ungesunde verarbeitete Produkte. Dein Speiseplan muss aber nicht leer bleiben, denn für jedes „weggefallene“ Lebensmittel kommen viele neue Köstlichkeiten dazu.
Erst durch meine Ernährungsumstellung auf vegan bin ich auf den Geschmack von Lebensmitteln wie Grünkern, Hirse, Süßkartoffeln, Kichererbsen, Linsen, usw. gekommen. Ich hatte keine Ahnung, wie gut gefüllte Süßkartoffeln aus dem Ofen schmecken und wäre nie auf die Idee gekommen, Chili sin Carne aus Grünkern zu kochen.
Die Umstellung auf vegan „zwingt“ dich also -im positiven Sinne- kreativ zu werden und das kann sooo viel Spaß machen – wenn du dich darauf einlässt!
Vorurteil 5: Eine vegane Ernährung ist teuer!?
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Eine vegane Ernährung KANN viel kosten. Vor allem, wenn man sich hauptsächlich von teuren Ersatzprodukten wie veganem Käse, pflanzlichen Burger Patties, exotischen Milchalternativen, usw. ernährt.
Das ist aber nicht Sinn der Sache, wenn du dich gesund, vollwertig und ausgewogen pflanzlich ernähren möchtest!
Ernährst du dich überwiegend vegan, besteht deine Einkaufsliste hauptsächlich aus unverarbeiteten „naturbelassenen“ pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten und einigen Nüssen und Samen. Dinge wie Äpfel, Birnen, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Haferflocken, Linsen, Bohnen, Nudeln, usw. müssen nicht teuer sein!
Geld Sparen beim Vegan-Einkauf
Außerdem kannst du deinen Geldbeutel schonen, indem du beim Einkaufen bevorzugt auf regionale und saisonale Produkte setzt. Diese sind in der Regel günstiger als exotische Dinge, die weite Transportwege hinter sich haben. Erdbeeren im Mai kosten deutlich weniger als Erdbeeren im Winter und Spargel aus Deutschland bekommst du i.d.R. für kleineres Geld als Spargel aus Afrika.
Um einen Überblick über die regionalen Obst- und Gemüsesorten der Saison zu bekommen, wirf gerne einen Blick in den veganen Saisonkalender, den ich für dich erstellt habe!
Noch mehr Gels sparen kannst du, indem du bestimmte Basics einfach zuhause selbst machst, statt sie abgepackt für viel Geld im Supermarkt zu kaufen. Klassiker dafür sind z.B. Pflanzenmilch, Smoothies, Aufstriche, usw.
>>Weitere hilfreiche Tipps und Tricks zum Geld sparen findest du hier.<<
Wie hat dir dieser Beitrag gefallen?
Ich hoffe, es ist deutlich geworden, warum die erwähnten Ernährungsmythen nicht stimmen bzw. nicht stimmen müssen, wenn man die vegane Ernährung richtig umsetzt!
Jetzt bist du dran! Welche Irrtümer über die vegane Ernährung kommen dir immer wieder zu Ohren? Oder welche Vegan-Vorurteile hattest du früher selbst?
Ich bin gespannt darauf, was du zu erzählen hast, und freue mich unten in den Kommentaren von dir zu lesen!
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- [1] WHO: The top 10 causes of death. [Link]
- [2] Position of the American Dietetic Association: Vegetarian Diets. [Link]
- [3] An update of the evidence relating to plant‐based diets and cardiovascular disease, type 2 diabetes and overweight. [Link]
- [4] Type of vegetarian diet, body weight, and prevalence of type 2 diabetes. [Link]
- [5] Vegetarian diets and the incidence of cancer in a low-risk population. [Link]
- [6] Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. [Link]
- [7] British Nutrition Foundation: Healthy eating for vegans and vegetarians. [Link]
- [8] Position of the American Dietetic Association and Dietitians of Canada: Vegetarian diets. [Link]
- [9] Australian Dietary Guidelines. [Link]
- [10] DGS Portugal: National Programmefor the Promotionof Healthy Eating - GUIDELINES FOR A HEALTHYVEGETARIAN DIET. [Link]
- [11] Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung - Vegane Ernährung. [Link]
Hey Sofia 🙂
Ich ernähre mich seit ca einem halben/Dreiviertel Jahr vegetarisch und diese Unstellung hat mir wirklich gar nichts ausgemacht und da mein Freund auch Vegetarisch isst, war das auch kein Problem.
Jetzt seit ein paar Wochen tendiere ich immer mehr zur vollwertig pflanzlichen Ernährung, finde es aber sehr schwer umzusetzen im Alltag.
Ich lebe in einer WG und wir wechseln uns ab mit dem Kochen.
Wenn ich dran bin, koche ich sowieso vegan, aber wenn meine Mitbewohnerin dran ist, traue ich mich einfach nicht immer nein zu sagen oder abzulehnen und gebe dann meistens nach. Aber auch, weil meine Mitbewohner eher verschlossen sind dem Thema „Vegan“ über.
Wie sind deine Erfahrungen damit?
Ich habe Freunde, die sind total offen und andere wiederum sehr skeptisch. Hast du einfach immer wieder deine Gründe erklärt oder hast du am Anfang dann einfach dein eigenes Ding gemacht?
Eine Frage habe ich noch, du sagtest mal, dass du seit du dich Vegan ernährst mindestens eine Portion, glaube ich, mehr isst.
Ich bin ein bisschen unsicher, ob ich vielleicht zu wenig esse manchmal. Oder meinst du, wenn man einfach isst bis man richtig satt ist, ist es genau richtig?
Danke schon mal und entschuldige die lange Nachricht.
Ich finde deine Videos super und dich und deine Arbeit total inspirierend!
Liebe Grüße,
Marielle
Hallo liebe Marielle,
toll, dass du dich schon seit 1/2 Jahr fleischlos ernährst und dir der Umstieg recht leicht gefallen ist. Noch toller, dass du dich für eine rein pflanzliche Ernährung interessierst und gerne auf vegan umsteigen möchtest 🙂
Dass deine Mitbewohner dem Thema gegenüber eher verschlossen sind, ist natürlich schade. Aber es ist dein Weg und allein du hast die Verantwortung darüber, wie du dich ernähren möchtest bzw. wie du dich letztendlich ernährst.
Wenn du deinen Mitbewohnern deine Wünsche mitgeteilt hast, sie auf diese jedoch nicht eingehen wollen (z.B. indem sie für dich eine vegane Variante des Gerichts kochen), dann bleibt dir natürlich nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren.
Das bedeutet aber nicht, dass du gezwungen bist, tierische Produkte zu essen. Auch wenn die Situation schwierig ist, weil eure Tradition füreinander zu kochen quasi aufs Spiel gesetzt wird, musst du Prioritäten setzen und für dich entscheiden, was dir wichtiger ist. Entsprechend deiner Werte zu leben und zu essen oder eben anderen gegenüber (die sich für deine Bedürfnisse nicht gerade zu interessieren scheinen) nicht „unhöflich“ zu sein und deinem Körper Dinge zuführen, die du nicht mehr konsumieren möchtest.
Meine Tipps zum Umgang mit einem nicht veganen Umfeld, habe ich in diesem Beitrag nieder geschrieben. Ich hoffe, du schaust rein und kannst daraus etwas für dich mitnehmen: https://www.isshappy.de/du-bist-vegan-dein-umfeld-nicht-4-tipps-um-stress-mit-familie-und-freunden-zu-vermeiden/
Ja, in der Regel muss man sich beim Umstieg an volumenmäßig größere Portionen gewöhnen, da unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel im Vergleich zu tierischen oder verarbeiteten Produkten kalorienärmer sind. Wenn du nach dem Essen schnell wieder Hunger hast, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass du zu wenig Kalorien (oder auch zu wenig von einem bestimmten Nährstoff, z.B. Kohlenhydrate) zu dir genommen hast. Da du noch ganz am Anfang stehst, wirst du aus diesem Video von mir bestimmt auch einige wertvolle Erkenntnisse mitnehmen: https://youtu.be/ANnCPeVUJ4I
Ich hoffe, ich konnte dir hiermit weiterhelfen und wünsche dir, dass du Klarheit darüber findest, was du wirklich möchtest und den Mut aufbringst, das umzusetzen. Ich kenne niemanden, der es jemals bereut hat, seinem Herzen zu folgen und trotz Kritik aus dem Umfeld auf vegan umzusteigen.
Alles Liebe,
Sofia
Hallo Sofia,
Danke für die schnelle Antwort und die lieben Worte.
Also in dem Beitrag, hast du mir wirklich aus der Seele gesprochen. Und die von dir genannten Ratschläge werde ich mir wirklich zu Herzen nehmen.
Gerade das „Missionieren“ ist mir manchmal schon bei meiner Familie passiert und ich habe gemerkt, dass das die Personen nur unter Druck setzt und diese sich verurteilt fühlen.
Man sollte es wirklich so sehen, das man sich ja früher auch nicht so viele Gedanken gemacht hat über seine Ernährung.
Es ist einfach ein Prozess, ja.
Ich merke aber umso mehr ich mich informiere, desto sicherer werde ich.
Ich werde versuchen selbstbewusster zu sein, und auf mich und meine Wünsche hören.
Danke für deine bestärkenden Ratschläge :))
Mach bitte weiter so!
Liebe Grüße,
Marielle
So gerne, liebe Marielle!
Mach dir nichts draus, die meisten von uns kennen das. Immerhin möchte man vor allem seinen Liebsten diese wichtigen Infos weitergeben und manchmal ist man einfach überfordert und weiß nicht genau, wie man das am besten kommuniziert. Es ist ja auch ein recht emotionales Thema.
Du sagst es! Es ist ein Prozess und du wirst da mit der Zeit rein wachsen, immer mehr spüren, was dir wirklich wichtig ist und manchmal sind die Reaktionen der anderen gar nicht so schlimm, wie man sich das vorstellt. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du positive Erfahrungen machen wirst.
Und gleichzeitig empfehle ich dir, dich nicht von der Meinung anderer abhängig zu machen, sondern deinen Weg zu gehen und entsprechend deiner Werte zu leben. Das macht einen riesen Unterschied, versprochen!
Also, alles Gute für dich und ich hoffe, du schaust weiterhin vorbei 🙂
Liebe Grüße
Sofia
Gut zu wissen, dass eine vollwertige pflanzliche Ernährung am gesündesten ist. Ich achte aber auch gerne auf einen guten Geschmack. Bei den meisten Mittagsmenüs gibt es zum Glück viel Abwechslung.
Hallo Manuel,
vielen Dank für deine Worte.
Mit einer vollwertigen pflanzlichen Ernährung muss man auf keinen Fall an Geschmack einbüßen. Ganz im Gegenteil kann die vegane Küche super abwechslungsreich, bunt und gesund sein.
Du hast Recht, Mittagsmenüs können durchaus sehr abwechslungsreich sein. Wenn du jedoch genau wissen willst, was in deinem Essen enthalten ist, ist die noch bessere Variante sich das Mittagessen selbst vorzubereiten und mit zur Arbeit, Schule oder Uni zu nehmen. Neben vielen leckeren, vollwertigen und gesunden Rezepten die Sofia hier teilt, findest du bei Interesse auch noch mehr in ihrem Kochbuch „Vegan zum Mitnehmen“ https://www.isshappy.de/veganes-kochbuch-vegan-zum-mitnehmen/
Liebe Grüße
Hallo Sofia,
habe heute erst Deine Seite entdeckt und bin begeistert.
Durch meine Kasein und Sojaallergie (esse ich aber trotzdem jeden 2. oder 3. Tag) muss ich gezwungenermaßen auf viele Tierprodukte verzichten, was ich aber nicht schlecht finde. Mein Problem ist der manchmal auftretende Heißhunger auf Aufschnitt, nicht unbedingt Fleisch. Der vegane Aufschnitt und Käse schmecken oft furchtbar.. Hast Du da einen Tip für mich.
Danke und liebe Grüße von Gabriele
Danke fürs Reinschauen und deinen lieben Kommentar Gabriele! Ich freue mich, dass dir meine Seite gefällt und ich dich durch meine Beiträge inspirieren darf ♥
Zu deiner Frage möchte ich dir erst einmal sagen, dass es vielen Menschen bei der Umstellung auf vegan geht wie dir und sie anfangs das Gefühl haben einfach nicht auf Käse verzichten zu können. Das liegt daran, dass in Käse der sogenannte Suchtmacher „Casomorphin“ steckt. Dieses „Suchtgefühl“ nach Käse verschwindet aber nach einer gewissen Übergangszeit.
Pflanzliche Ersatzprodukte können einem zwar den Einstieg erleichtern, doch man wird enttäuscht, wenn man den gleichen Geschmack, die selbe Konsistenz, usw. von Tierprodukten erwartet. Aus diesem Grund würde ich dir empfehlen, dich nicht darauf zu fokussieren, auf was du alles „verzichtest“ und hierfür „Ersatz“ zu finden. Sondern dich auf die vielen neuen leckeren Dinge zu konzentrieren und auf Entdeckungsreise zu gehen.
Alternativ zu Wurst und Käse auf dem Brot kann ich dir bunte pflanzliche Aufstriche ans Herz legen, z.B.
aus Grünkern & Karotte (einer meiner Favoriten): https://www.isshappy.de/veganer-brotaufstrich-leckeres-rezept-mit-gruenkern/
aus roten Linsen: https://www.isshappy.de/veganer-brotaufstrich-mit-roten-linsen/
aus Kichererbsen: https://www.isshappy.de/einfaches-hummus-rezept/
usw. Was auch super toll auf Brot schmeckt ist Avocado mit Rauchsalz! 🙂
Ich hoffe, ich konnte dir hiermit weiterhelfen. Viele liebe Grüße ♥
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass man (Kuh)Milch trinken oder Käse essen muss, um ausreichend Calcium aufzunehmen.
Dass der Milchkonsum sogar negativ auf den Calciumhaushalt wirkt und Osteoporose nicht verhindert, sondern vorantreibt, ist leider immer noch weitesgehend unbekannt.
Hey liebe Jenny, oh ja, das stimmt leider. Genau zu diesem Thema habe ich den allerersten Beitrag auf dieser Seite geschrieben. Ich finde es wichtig, dass wir zu mehr Aufklärung beitragen und mit diesem fest verwurzelten Mythos aufräumen. Schau gerne mal vorbei und lass mir dein Feedback da ♥
https://www.isshappy.de/ist-milch-ungesund-4-gruende-warum-du-auf-pflanzliche-milch-umsteigen-solltest/ Dir und deiner Familie schöne Feiertage, liebe Grüße 🙂
Liebe Sofia,
ich bin zwar keine Veganerin, sondern esse hin und wieder ein Ei zum Frühstück und auch Käse, Butter,Sahne und gelegentlich auch etwas Fleisch und Fisch. Doch ich lasse mich gern von deinen Rezeptideen inspirieren, da ich vorwiegend Gemüse, Salat und Obst esse. Da ich Kohlenhydrate vermeiden möchte (Ich bin Anhängerin von Low Carb. Meine Blutwerte haben sich damit deutlich verbessert.), halte ich mich bei Nudeln, Reis, Kartoffeln und Bohnen und natürlich allem Süßkram zurück.
Vegan und Low Carb, das ist manchmal etwas schwierig zusammen zu bringen, geht aber schon. Vielleicht kannst du da öfters mal Vorschläge in diese Richtung bringen?
PS: Die Schriftfarbe in diesem Kommentarfeld ist bei mir kaum erkennbar. Ich schreibe an einem großem PC.
Liebe Karin, herzlichen Dank für deine Worte. Ich freue mich, dass du auch hier vorbei schaust und ich dich etwas inspirieren darf. Ein paar Rezepte sind immer mal wieder Low Carb, aber bei einer vollwertigen pflanzlichen Ernährung sollte der Kohlenhydratanteil überwiegen, weshalb die meisten dann doch eher in die Kategorie „High Carb“ fallen. Viel Spaß beim Ausprobieren und lass es dir schmecken 🙂